Cabo Verde im Sommer - unsere Erfahrungen


Reisen Cabo Verde - Kapverdische Inseln


Geschrieben von Michael am 07. August 2011 20:34:59:

Hallo zusammen

Meine Partnerin und ich sind gerade aus Cabo Verde zurückgekommen, wo wir drei Wochen (Mitte Juli bis Anfang August) waren. Zunächst einmal ein ganz dickes Lob an Alfred, Hans und Christine von Alsatour, die unsere Reise perfekt planten, organisierten und begleiteten. Alfred stellte einen passenden Reiseplan genau nach unseren Wünschen zusammen und hatte bei allen Unterkünften und Touren ein sehr gutes Händchen. Zudem war die Betreuung vor Ort durch ihn (und mittels seiner Prepaid-SIM-Card) sehr sehr gut und hilfreich. Gerade bei den verspäteten Flügen wären wir alleine aufgeschmissen gewesen - ohne Portugiesisch an den Airports war es sehr mühselig... Wir reisten erstmals "organisiert" und wollten das auf Cabo Verde nicht missen. Zumal Alfred für uns eine gute Mischung aus "vorgebucht" und "flexibel" zusammenstellte.

Wir sind wanderbegeistert und waren im Vorfeld skeptisch, ob der Reisezeit im Sommer. In den Reiseführern lasen wir von "beginnende Regenzeit" und "volle Flüge und Unterkünfte". Im Nachhinein war alles halb so schlimm. Gut, die Inlandflüge waren allesamt voll, aber die Unterkünfte hatten meist (aber nicht immer) noch ein Plätzchen für Spontanbucher. Und das Klima war okay - 27-30 Grad, aber sehr schwül und dann auch oft bedeckt. Dies traf insbesondere auf unsere letzten Tage auf Santo Antao zu (Norte, Monte Trigo, Tarrafal) - das erinnerte mich fast an das Build-up in Nordaustralien. An denen Tagen war das Wandern sehr schweisstreibend. Aber - laut Hans - weniger heiss als z.B. im Mai / Juni. Diese Schwüle sind wohl die Vorboten der Regenzeit... Wir selbst hatten keinen ernsthaften Regen - nur ganz leichten Nieselregen einmal in Paul, einmal in Sao Filipe und einmal einen Tag in der Caldeira auf Fogo. Aber kaum der Rede wert; Regenzeugs nahmen wir umsonst mit... Ich lief immer (auch in der Caldeira) in kurzen Hosen in Shorts rum, meine Partnerin musste in Caldeira einmal die dicken Sachen anziehen (Hose und Pulli).

Klimatisch genossen wir die höheren Lagen mehr, d.h. inbes. die Caldeira auf Fogo und Paul auf Santo Antao. Auf Meereshöhe (Mindelo, Praia, Sao Filipe, Tarrafal de Monte Trigo) war es uns fast zu schwül - obwohl wir sonst keine "Weicheier" sind, waren wir dort froh um Ventilatoren.

Das Reisen an sich fanden wir sehr unkompliziert auf Cabo Verde - Taxis und Aluguers in gutem Zustand, nette Fahrer, alle sehr pünktlich bei Abholungen oder auch die Essenszeiten. Gut, zwei der vier Inlandflüge waren verspätet (5 und 1 1/2 Stunden), das kommt wohl öfters vor. In 90% der Fälle fühlten wir uns auch sehr sicher, bei Erkundungen der Städte oder auch auf Wanderungen, die wir alleine machten. Die Menschen sind meist sehr freundlich, unaufdringlich und hilfsbereit, auch scheint es eine soziale Kontrolle zu geben, wenn mal einer aus der Reihe fällt. Meine Partnerin ware öfters in Süd- und Ostafrika und sie findet, dass Cabo Verde diesbezüglich ein "Paradies" sei - sie war meist total entspannt und musste nie bzw. selten "auf der Hut" sein. Sie findet, dass Cabo Verde ein gutes "Einsteigerland" für Afrika sei. Ich war Afrika-Neuling und kann dies nur bestätigen. Klar ist es ein Entwicklungsland und recht arm, auch gibt es einige Insekten in manchen Unterkünften und selten warmes Wasser zum Duschen - aber das störte mich überhaupt nicht.

Ein Highlight war für uns die Caldeira auf Fogo - wir verbrachten dort tolle 4 Tage in der guten Pension Pedra Brabo. Eine gigantisch schöne Landschaft, die Besteigung des Pico mit unglaublichen Ausblicken, angenehmes Klima und viele Möglichkeiten alleine (ohne Guide) zu wandern. Ein Tipp, wenn ihr den Pico besteigt: Sagt zum Guide, dass ihr über den Pico Pequeno absteigen wollt - ihr geht dann erstens oben ein Stückchen im Pico-Krater und habt dadurch zweitens faszinierende Ausblicke bis zum Meer und drittens könnt ihr euch den neuesten Krater anschauen - und alles ist kaum länger als der normale Abstieg.

Ein zweites Highlight war die Pension Aldeia Manga von Daniel Reyes im Paul-Tal, unweit von Alfred. Eine unglaublich schöne Oase, ein Ort der Ruhe, kleine Steinhäuschen, grüner Rasen um den "Pool", Hängematte, super Essen und alles in einer der schönsten und grünsten Landschaften. Wir waren dort "nur" drei Tage - viel zu kurz, um den Nordosten Santo Antaos richtig kennen zu lernen. Es reichte immerhin für eine superschöne Wanderung zum Pico Antonio.

Unser 4-Tages-Trekking durch den Südwesten von Santo Antao war ein weiteres Highlight. Vorgeschlagen von Alfred, geführt vom tollen Guide Hans, Übernachtungen in Privatunterkünften. Für uns die einzige Gelegenheit, das Leben der Kapverdianer etwas näher kennen zu lernen - absolut lohnend. Einfache Unterkünfte und einfaches Essen, aber alles sauber, schmackhaft und gut - und sehr nette, offene Gastgeber. Die Wanderzeiten (1 - 5 - 6 - 5 Stunden) waren auch okay, viel mehr hätten wir beim schwülen Wetter kaum machen wollen; da es doch ordentlich auf und ab ging. Und durch Hans erfährt man sehr sehr viel über Cabo Verde aus erster Hand - was bei anderen Guides oder Fahrern aufgrund der Sprachbarriere kaum möglich war.

Mindelo genossen wir auch sehr - eine tolle Stadt! Gut, auch da kann man das meiste in einem halben Tag sehen - aber bei mehr Tagen kann man dort schöne Wanderungen machen; wir gingen z.B. von Baia das Gatas dem wunderschönen Strand entlang in Richtung Calhau.

Und klar, ein Highlight war auch der Besuch bei Alfred und Christine im O Curral - lecker Essen, guten Grogue und tolle Gespräche :-)

Nochmals merci vielmals euch allen aus Bern

Michael



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